Habilitation von Dr. Tanja Rindler-Daller

Dr. Tanja Rindler-Daller

Am 6.Oktober 2021 fand das Habilitationskolloquium von Dr. Tanja Rindler-Daller mit dem Titel "New avenues in exploring cosmological dark matter" statt. Das Rektorat erteilte ihr mit 3.11. die Lehrbefugnis für das Fach "Astronomie". Damit ist Dr. Rindler-Daller erst die dritte Frau, die an der Universität Wien in diesem Fach habilitierte, nach Prof. Dr. Maria Firneis (1976) und Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund (1999).

Dr. Rindler-Dallers Forschungen zu Kosmologie und der dunklen Materie fanden ihre Anfänge in ihren amerikanischen Postdoc-Jahren an der Universität Texas in Austin und der Universität Michigan in Ann Arbor.  Dort erkannte sie auch, wie viel mehr Aufmerksamkeit und Mittel in diese Forschungszweige fliessen, verglichen mit heimischen Gefilden.  

Geboren und aufgewachsen in Wien-Favoriten wurde Tanjas Interesse für Astronomie, Physik und Mathematik von ihrem Vater gezündet und genährt.  Ihre Eltern, sowie ihr späterer Mann, sollten ihre wichtigsten Förderer werden.  Sie inskribierte 1998 an der Universität Wien in Astronomie und Physik. Die galaktische (Vielteilchen-)Dynamik wurde ihr Spezialgebiet ihres Astronomie-Diploms, betreut von Prof. Dr.Werner Zeilinger,  das sie 2002 abschloss. Dadurch angeregt und ihrem Physikstudium geschuldet, arbeitete sie im Anschluß für ihr Doktorat in Theoretischer/Mathematischer Physik an der Quanten-Statistischen Mechanik von Bose-Einstein-Kondensaten, unter der Betreuung von Prof. Dr. Jakob Yngvason, welches sie 2007 abschloss. ("Nebenbei" beendete sie auch ihr Physik-Diplom mit einer experimentellen Kristallzuchtarbeit bei Prof.Dr.Armin Fuith.)

Seit 2010 liegt Tanjas Schwerpunkt wieder klar in der Astrophysik, und da insbesondere in der theoretischen Kosmologie, wobei sie klassische Modelle der dunklen Materie (CDM) untersucht, als auch modernere Varianten wie selbstwechselwirkende dunkle Materie, oder fuzzy dark matter. Dunkle Materie beeinflusst nicht nur die Strukturbildung, sondern womöglich auch die Sternentwicklung der ersten Sterne im Universum, wie Tanja und Kollaboratoren an Hand der sog. Dark Stars zeigen konnten.

Seit 2016 arbeitet Tanja am Institut für Astrophysik (IfA), wo sie seitdem schon viele Physik-und Mathematikgrundkurse des Astronomiestudiums gelehrt hat. In ihrem fortgeschrittenen Masterkurs konnten die Studierenden auch moderne kosmologische Software verwenden, um eigenständig Modelluniversen zu erforschen. Die Studierenden kennen sie als eine intelligente und freundliche Wissenschaftlerin, die in einem didaktisch wertvollen Weg komplexe Themen klar verständlich vermitteln möchte. Dementsprechend fielen auch die Lehrevaluationen und Feedbacks seitens der Studierenden ausserordentlich gut aus und bekräftigten Tanja die Habilitation anzustreben.  

Mit der Habilitation hat Dr. Tanja Rindler-Daller nun die Befugnis das Fach Astronomie in ihrer ganzen Breite zu lehren. Forscherinnen am IfA, so wie Dr. Tanja Rindler-Daller, fungieren als wichtige Vorbilder, um junge Mädchen, Frauen, aber auch junge Forscherinnen und Forscher zu inspirieren. Wir feiern ihre Habilitation als Anerkennung der herausragenden Leistungen, die Frau Dr. Rindler-Daller in ihrer beruflichen Laufbahn in Forschung und Lehre erbracht hat.

Authorin: Sanje Fenkart