Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Defensio, Gwenaël Van Looveren!
Foto: Gwenaël van Looveren
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Defensio, Gwenaël Van Looveren!
Gibt es Welten außerhalb unseres Sonnensystems, die der Erde ähnlich sind? Wo sollten wir nach Planeten suchen, die unserem eigenen ähneln?
Häufig denken wir nur daran, dass ein Planet in der richtigen Entfernung zu einem Stern liegen muss, damit die Temperatur auf seiner Oberfläche flüssiges Wasser ermöglicht – die sogenannte zirkumstellare bewohnbare Zone. Doch flüssiges Wasser benötigt nicht nur die richtige Temperatur, sondern auch den passenden Druck. Das wirft die Frage auf: Welche Planeten können ihre Atmosphären behalten und welche nicht?
Mit genau dieser Frage hat sich Gwenaël Van Looveren in der kürzlich abgeschlossenen Doktorarbeit mit dem Titel "Atmospheric retention distances: Finding planetary systems suitable to host rocky planets with atmospheres" beschäftigt. In der Arbeit simulierte Gwenaël verschiedene Arten von Planeten – von erdähnlichen bis hin zu venusähnlichen – um unterschiedliche Typen von Sternen, um herauszufinden, welche Systeme es diesen Planeten ermöglichen könnten, ihre Atmosphären zu behalten. Die Ergebnisse der Simulationen zeigen, dass kleine Sterne, die häufigste Art von Sternen im Universum, wahrscheinlich nicht geeignet sind, damit erdähnliche Planeten in der bewohnbaren Zone ihre Atmosphären behalten können. Das würde bedeuten, dass Planeten mit Atmosphären – und damit auch solche mit flüssigem Oberflächenwasser – viel seltener sein könnten als bisher angenommen!
Eine Promotion ist mehr als nur Forschung – sie ist eine prägende Lebenserfahrung:
Im Rahmen meines Doktoratsstudiums bei VISESS (Vienna International School for Earth and Space Science) hatte ich die Möglichkeit, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Disziplinen und Hintergründen zusammenzuarbeiten. Das war eine wunderbare Gelegenheit, Themen zu erkunden, die über mein eigenes Fachgebiet hinausgehen, und ich konnte großartige Menschen kennenlernen, denen ich sonst nie begegnet wäre. Meine Betreuer*innen haben zudem stets darauf geachtet, mich in große internationale Projekte einzubinden, was mir viele Möglichkeiten eröffnet hat, mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft in Kontakt zu treten.
Gwenaël wird nun als Postdoc am Institut für Astrophysik weiterforschen, um dieses spannende Thema noch intensiver zu untersuchen.