Sensationelle Bilder des Saturns, Jupiters uvm. mit dem 150 Jahre alten Teleskop der Universitätssternwarte aufgenommen.

Das 5m lange Teleskop wurde damals kurz vor der Eröffnung der Sternwarte im Jahre 1880 durch Kaiser Franz Joseph, für die erste offizielle Beobachtung freigegeben. Der Refraktor mit 30cm Öffnung, wurde von der amerikanischen Firma Alvan Clark & Sons hergestellt, die sich im 19. und 20. Jahrhundert auf die Fertigung der größten je produzierten Teleskoplinsen spezialisierte. Bis heute gehören ihre Refraktoren zu den größten, die jemals gebaut wurden.

Alvan Clark & Sons Refraktor in der Westkuppel

Das Team der Amateur-Astronomen von links nach rechts: Michael Grünanger, Peter Sterzinger, Benjamin Werner, Hans Jasicek und Andreas Kreutzer

Trotz des historischen Alters des Teleskops, aufgestellt in der Westkuppel der Universitätssternwarte, sorgt es für Staunen nachdem damit hochaufgelöste Bilder etwa des Jupiters sowie Saturns und dessen Monde aufgenommen werden konnten. Voraussetzung dafür ist das  großartige Teleskopobjektiv, das Alvan Clark so sehr gelungen war, dass sein Sohn Alvan Graham sogar selbst damit beobachtete und sich die Lieferung des Teleskops somit um einige Jahre verspätete. 


Heutzutage eher selten, werden wissenschaftliche Beobachtungen mit alten Teleskopen der Sternwarte gemacht. Oft ist ihr Auflösungsvermögen nicht ausreichend genug und sie werden eher als Ausstellungsstück bei Führungen präsentiert. Zudem sind solch alte Instrumente nicht immer leicht zu handhaben und erfordern äußerste Vorsicht um die fragilen Einzelteile nicht zu beschädigen. Nachdem das Teleskop vor einigen Jahren eine neue Steuerung erhielt, kann es seitdem vollkommen funktionstüchtig für Beobachtungen verwendet werden. Das Team der Amateur-Astronomen, die dies möglich machten, beobachten damit und kümmern sich schon seit Jahrzehnten um das historische Teleskop in der Westkuppel. Am 4.11.2024 nahmen sie einige hervorragende Bilder der weitentfernten Planeten unseres Sonnensystems auf.

Zusehen sind Saturn mit seinen Ringen und Monden, Jupiter, Mars, die Mondoberfläche, sogar eine Aufnahme des Orionnebels gelang den Amateurastronomen mit diesem Teleskop trotz Großstadthimmel sowie des äußerst schwierig zu beobachtenden schwachen Begleiters des Sirius.

Aufgenommene Bilder mit dem Alvan Clark & Sons Teleskop

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Text: Malika Duffek, MSc; Fotos: Benjamin Werner